Sehenswertes
Modell Rathausanlage
Die Rathausanlage in Delmenhorst ist nach dem preisgekrönten Entwurf des Bremer Reformarchitekten Heinz Stoffregen gebaut worden.
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Bei der Rathausanlage wurde mit dem Bau des 44-Meter hohen Wasserturms begonnen. Dieser wurde nach einem zweimonatigen Streik der Bauarbeiter fertig gestellt und war als Delmenhorsts neues Markenzeichen kilometerweit zu sehen. Anschließend folgte der Wasserturmanbau, welcher damals als Feuerwehrwache und heute als Stadtarchiv dient. Darauf folgend wurde der dritte und teuerste Abschnitt begonnen, das neue Rathaus. Den Abschluss der gesamten Rathausanlage bildete schließlich der Bau der Markthalle und der Arkaden.
Das Rathaus wurde im Jugendstil erbaut und repräsentiert bis heute den „Aufbruch in die Moderne“ Delmenhorsts. Besonders sehenswert ist die Fassade, da diese Arbeiten des Bildhauers Ernst Wachold (Tierfries an der Eingangstür), Atlanten und eine Stoffregenbüste an der Schauseite zum Rathausplatz zeigt.
Delmenhorsts Rathaus ist ein wirkliches Gesamtkunstwerk, denn Stoffregen entwarf nicht nur das Gebäude selbst, sondern u. a. auch die Stühle, Heizkörper, Garderoben und Türgriffe. Im Inneren des Rathauses lohnt es sich einen Blick in den Ratssaal zu werfen. Der große Saal ist mit Glasfenstern und roter Holzvertäfelung verziert. Vor dem Ratssaal hängen mit „Aschenbrödel“ und „Der getreue Eckehard“ zwei Gemälde des in Delmenhorst geborenen Künstlers Arthur Fitger.
1955 hat die Rathausanlage eine gravierende Veränderung erfahren, als die Arkaden zwischen dem Rathaus und der Markthalle abgebrochen wurden, um die Rathausfront zum Rathausplatz stärker hervortreten zu lassen.
Dank der freundlichen Unterstützung folgender Sponsoren und Spender konnte der Heimatverein Delmenhorst das Projekt „Modell Rathausanlage“ verwirklichen:
• LzO-Stiftung Delmenhorst
• EWE VERTRIEB GmbH, Delmenhorst
• Bernd und Bärbel Tönjes-Stiftung
• Oldenburgische Landschaft
• Volksbank eG DelmenhorstSchierbrok
• StadtWerkegruppe
• Dr. Franz-Reinhard Ruppert
• Lions Club Delmenhorst
• Stadt Delmenhorst
• Oberbürgermeister a.D. und Ehrenbürger Jürgen Thölke
• FE. Petershagen GmbH & Co. KG
• Delbus
• Paul Walter Fuhrunternehmen
• Angelika und Dirk Schulte Strathaus
• Sarah Marie und Phil Niklas Langnau
• Irma und Friedrich Hübner
• Eike und Thilo Hübner sowie: Gerhard Apostel, Erika und Dr. Norbert Boese, Alfred Breitenbücher, Dres. Christiane und Ulrich Malchau, Jan Jochen Meyer, Cornelia und Manfred Radtke, Uwe Starkbauer und Sigrid Strohfeldt.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, nehmen Sie doch an einer unserer Stadtführungen teil. Dabei haben Sie die Möglichkeit, dieses beeindruckende Gesamtkunstwerk zu besichtigen und die gesamte “Rathausanlage” kennen zu lernen. Weitere Informationen erhalten Sie unter: Tel: 04221 – 992299.
Quellen:
Hübner, Friedrich: Heimatjahrbuch 2015, Berlin / Delmenhorst 2015
Kaldewei, Gerhard/Lohstroh, Birgit: Aufbruch in die Moderne, Bremen 2003
Modell „Schloss und Burg Delmenhorst“
Ein wunderschönes und bedeutendes Schloss im Stil der Weserrenaissance, dieses prächtige Bauwerk stand einst auf der Burginsel in den Graftanlagen und war der Mittelpunkt von Delmenhorst.
Die Burginsel ist heute weitgehend unbebaut und von Burg und Schloss ist nichts mehr zu sehen außer ein paar Fundamenten. Doch seit dem Jahr 2014 lässt sich die Lage der ehemaligen Gebäude dank des Modells rekonstruieren. Dieses ist vor dem Zugang der Burginsel zu finden.
Im Jahr 1259 beurkundete der Oldenburger Graf Johann I. einen Landverkauf zwischen dem Ritter Dietrich Feyle und den Mönchen des Zisterzienserklosters in Hude. „in castro nostro Delmenhorst“, also: „in unserer Burg Delmenhorst“, so steht es in dem alten Schriftstück und nennt zum ersten Mal ausdrücklich die Burg an diesem Ort.
Erst einige Jahre zuvor, im Mai 1234, hatte ein Heer von Kreuzrittern die aufständischen Stedinger Bauern in einer blutigen Schlacht nahe dem heutigen Ort Altenesch vernichtend geschlagen. Es handelt sich dabei um den einzigen Kreuzzug, der auf deutschem Boden begann und endete. Das Stedinger Land teilten die Sieger unter sich auf. Die Oldenburger Grafen konnten dabei ihren Herrschaftsbereich bis weit über die Delme ausdehnen.
Ein kleiner „Horst“ d. h. also: ein Hof im weiten Überschwemmungsgebiet von Delme, Welse und Ochtum, schien ein strategisch geeigneter Ort für eine neue Burg zu sein. Graf Otto I. von Oldenburg begann um 1247 mit dem Bau, sein Neffe Graf Johann I. bezog zwölf Jahre später die neue, vermutlich zunächst hölzerne Wasserburg Delmenhorst und besiegelte dort am 27. Juli 1259 besagte Urkunde.
Dank der freundlichen Unterstützung folgender Sponsoren und Spender konnten der Heimatverein und der Förderkreis Industriemuseum Delmenhorst dieses von dem Delmenhorster Bildhauer und Künstler Jürgen Knapp gestaltete Modell von Burg und Schloss Delmenhorst um 1650 der Stadt Delmenhorst und allen Heimatfreunden im Jahr 2014 schenken:
• Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg
• EWE-Stiftung Oldenburg
• Oldenburgische Landschaft
• Inkoop Delmenhorst
• Ernst Petershagen
• SWD-Gruppe
• Tönnjes Unternehmensgruppe
• Delbus
• Friedrich Hübner und folgende Spender/innen aus Delmenhorst, Braunschweig und Eberswalde: Gerhard Apostel, Dr. Norbert Boese und Frau Erika, Hildegard Bretzke, Ernst W. de Haas, Patrick de La Lanne und Frau Irene, Ev. Kirchengemeinde Stadtkirche, Altrud Geiger, Gesangsverein TeuTONia, Joachim Kitzel, Herbert Meyenburg, Holger Ortel, Partnerschaftskreis Delmenhorst in Eberswalde, Hella Plehnert, Dr. Franz-Reinhard Ruppert, Dr. Maria Stroh.
Weitere Informationen über das Schloss Delmenhorst und die Geschichte der Burg erhalten Sie beim Heimatverein Delmenhorst oder im Nordwestdeutschen Museum für IndustrieKultur – Stadtmuseum.